Ein Finanzgericht legt Sonderabschreibung in „Schutt und Asche“. Vermieter aufgepasst.

Der Streitfall:
Ein Vermieter-Ehepaar ließ sein marodes Mietobjekt abreißen, um auf dem Grundstück ein neues Haus zur Neuvermietung zu bauen. In seiner Einkommensteuererklärung wollte das Paar die Sonderabschreibung für den Mietwohnungsneubau von 5 % der Herstellungskosten pro Jahr geltend machen.

Die Sonderabschreibung beträgt bis zu 5 % der Anschaffungs- oder Herstellungskosten in den ersten vier Jahren ab Fertigstellung – zusätzlich zur regulären Gebäudeabschreibung von 3 % pro Jahr.

Die Entscheidung:
Das Finanzgericht Köln lehnte die Turbo-Abschreibung jedoch ab und erklärte, dass diese nur für neue, zuvor nicht vorhandene Wohnungen gelte. Die neugeschaffene Wohnung sei schon mal vorhanden gewesen – und zwar im Abrisshaus. 
Totalabriss und Neubau hätten im Ergebnis nicht zu einer zusätzlichen Wohnung geführt, so dass der Förderzweck verfehlt wäre. 
Besonders brisant: Nach Ansicht der Finanzrichter ist es nicht entscheidend, wie lange das Grundstück zwischen Abriss und Neubau brach lag. 

Wenn man das weiter denkt …
Haben die alten Römer früher vielleicht mal auf Ihrem Mietwohngrundstück gesiedelt? Dann wäre die Sonderabschreibung für Ihren Neubau möglicherweise in Gefahr.

Der Bundesfinanzhof prüft jetzt im Revisionsverfahren, ob das wirklich so sein kann.

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