Als Anbieter digitaler Bildungsleistungen dürfen Sie seit Juli 2024 keine Umsatzsteuerbefreiung mehr für Ihre vorproduzierten, automatisiert bereitgestellten Video-Kurse, Apps, Lernplattformen und aufgezeichneten Live-Inhalte beanspruchen.

Grund ist ein Schreiben des Bundesfinanzministeriums (BMF) aus dem April 2024, das in der Steuerfachwelt für viel Wirbel gesorgt hat – und nach wie vor sorgt.

Danach müssen Sie selbst den Umsatz, den Sie mit einer Kombination aus Live-Unterricht und Aufzeichnung machen, im Ganzen als steuerpflichtig behandeln! (Eine Aufteilung in steuerfreien Live-Unterricht und steuerpflichtigen Abruf von Aufzeichnungen ist nicht möglich.) Das können Sie nur umgehen, indem Sie für den Abruf der Aufzeichnung ein gesondertes Entgelt verlangen.

Doch damit ist jetzt Schluss!

In einem neuen Schreiben aus dem August 2025 ist das BMF zurückgerudert …

… so dass die Leistungskombi wieder komplett steuerfrei bleiben kann. Auf das Entgelt allein darf es nicht mehr ankommen. Vielmehr muss in jedem Einzelfall geprüft werden,

• ob eine einheitliche Leistung oder zwei getrennte Leistungen vorliegen und
• ob die Steuerbefreiung für Bildungs- oder Heilbehandlungsleistungen anwendbar ist.

Es lauern also noch genug Fallstricke für Bildungsanbieter!

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